Amsterdam ist eine Stadt der Kunst, liberaler Schmelztiegel vieler Nationen und Paradies für Radfahrer – aber auch ein Zentrum des Drogentourismus in Europa.
Die Hauptstadt der Niederlande ist für ihr künstlerisches Erbe, ein weit verzweigtes Grachtensystem und schmale Häuser mit Giebelfassaden bekannt, die auf das sogenannte Goldene Zeitalter der Stadt im 17. Jahrhundert zurückgehen. Das Radfahren gehört zur Stadtkultur, sodass das Stadtbild von zahlreichen Radwegen geprägt ist.
Amsterdam ist aber auch ein Zentrum des Drogentourismus in Europa. Dies liegt in der liberalen Politik der Niederlande begründet. Bemerkenswert sind die vielen ausländischen Drogenkonsumenten. Es befinden sich ca. 228 Coffeeshops in Amsterdam. Und wer sich nicht den rauchbaren Drogen hingeben will, der kann sich immer noch in den vielen Pubs der Stadt mit holländischem Bier volllaufen lassen.
Von vielen ausländischen Andersdenkenden wurde Amsterdam als neue Heimat gewählt. Ein häufiger Beweggrund dafür war die frühere liberale Politik der Stadt, oft in Kombination mit repressiver Politik im Herkunftsland. Aber auch die Niederlande haben sich der neuen Zeit angepasst. Immer häufiger führt die Polizei Kontrollen bei Personen durch; dies geschah einst unter dem Namen „Amsterdam Wapenvrij“ („Amsterdam Waffenfrei“). Der Grund dafür war die große Anzahl und der häufige Einsatz von illegalen Waffen. Unter anderem gibt es verstärkte Ausweiskontrollen. Seit dem Jahr 2005 gilt in den gesamten Niederlanden eine Ausweispflicht bzw. Mitführpflicht, nach der Personen ab 14 Jahren einen Ausweis mitführen müssen.
Für die Sicherheit der Bevölkerung und der Touristen ist also gesorgt. Es hat den Anschein, als sei Amsterdam eine Stadt für junge und junggebliebene Zeitgenossen, darauf hat auch das Tourismusbüro reagiert und z.B. ein „Nightlife Ticket“ eingeführt, mit dem man um zehn Euro Zugang zu 20 Nachtclubs hat. Wer also eine Fahrt mit dem gemieteten Boot heil übersteht, kann im Anschluss daran gleich in die Disco feiern gehen.
Neben der zauberhaften Architektur der Stadt sind auch die vielen Museen ein Touristenmagnet – es scheint, als hätten die Holländer eine besonders hohe Affinität zur Kunst. Das Museumsviertel beherbergt das Van-Gogh-Museum, das Rijksmuseum mit Werken von Rembrandt und Vermeer sowie das Stedelijk Museum für moderne, oft befremdende Kunst.
Als eine besondere Form der Kunst erachten wir vom COVER-Magazin ja bekanntlich das Kochen. Darum haben wir recherchiert, dass es in Amsterdam vier Restaurants mit zwei Michelin-Sternen und 21 mit einem Michelin-Stern gibt. Zum Vergleich: Wien hat fünf Lokale mit zwei Michelin-Sternen und lediglich neun mit einem Stern.
Was eine adäquate Unterkunft betrifft, haben wir einige Luxushotels für Sie getestet, damit Sie nicht versehentlich etwas Falsches buchen, nur weil die Fotos auf der Homepage so toll sind. Allgemeine Touristeninfos finden Sie unter: www.iamsterdam.com
1Hotel Okura Amsterdam
Ein japanisches Hotel, Mitglied bei The Leading Hotels of the World und mit insgesamt vier Michelin-Sternen ausgezeichnet, muss man einfach besuchen.
Vier Jahre nach Gründung seiner Firma eröffnete Yoshihiko Okura im Jahr 1962 sein erstes Hotel Okura in Tokyo. Bereits neun Jahre später wurde mit dem Okura Amsterdam das erste erste Okura-Hotel in Europa eröffnet. Das unlängst renovierte Haus erstrahlt jetzt in neuem Glanz samt hingebungsvoller Restauration. Flaggschiff ist das Ciel Bleu mit zwei Michelin-Sternen, gefolgt vom Yamazato – wo authentische Kaiseki-Küche serviert wird – und dem Teppanyaki Restaurant Sazanka, beide mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.
Bei so viel Kulinarik ist man versucht, das Haus selten zu verlassen, doch Amsterdam lockt mit viel Kultur und Architektur, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Wer es sportlich mag, der geht eine halbe Stunde zu Fuß zu den Museen von Amsterdam. Dann gibt es Tram oder Boot mit Anlegeplatz direkt vor dem Hotel.
Ein Besuch in Amsterdam ist ein Wandertag: Sie werden abends müde sein. Gut, dass es das Nagomi Spa im Hotel gibt. Der perfekte Ort, um dem Muskelkater vorzubeugen. Schwimmen im Pool, braten in der Sauna oder eine Massage bereiten auf das Wesentlichte vor: Die vom Guide Michelin ausgezeichneten Restaurants. Ob es nun rustikal (Sazanka), Japanisch elegant mit Kobe Beef (Yamazato) oder große extravagante Küche mit zwei Sternen (Ciel Bleu) ist: Sie werden zufrieden sein. Auch mit dem Ausblick. Ebenso genial wie die beiden Chefs Onno Kokmeijer and Arjan Speelman ist Sommelier Noël Vanwittenbergh, der vom Niederländischen Gault Millau unlängst zum Sommelier des Jahres gekürt wurde. Na dann Prost!
Von COVER 2017 getestet
www.okura.nl
2De L’Europe Amsterdam
Die Brauerei-Familie Heineken betreibt eines der luxuriösesten und geschichts-
trächtigsten Hotels in Amsterdam – und das besonders erfolgreich.
Das Gebäude, einer der großen „Alten Damen“ Amsterdams, wurde 1896 erbaut und vor kurzem von der Familie Heineken einer radikalen Verjüngungskur unterzogen. Das wunderschöne Haus liegt strategisch perfekt zwischen den wichtigsten Museen und Amsterdams Shoppingmeile an der wahrscheinlich meistbefahrenen Wasserkurve, wo Amstel und Rokin aufeinander treffen.
Die Zimmer und Suiten sind mit Blick auf den Fluss ausgerichtet, geräumig und in kräftigen Farben gehalten – die Bäder großzügig und mit Marmor verkleidet. Zu den Annehmlichkeiten gehören iPads, Dockingstationen, Bose-Lautsprecher und Nespresso-Maschinen. Historische Teile wie die Lobby-Lounge-Promenade, haben Kronleuchter und andere klassische Akzente – auch hochwertige Kopien alter Meister sind reichlich vorhanden.
Bier allein genügt nicht. Was wäre ein so schönes Haus ohne großartige Küche, haben sich die Heinekens wahrscheinlich gedacht. Also haben sie Chef Richard van Oostenbrugge engagiert, der im hoteleigenen Restaurant Bord’Eau zwei Michelin-Sterne erkocht hat. Wenn Oostenbrugge den Kochlöffel schwingt, ist Schluss mit Babybel. Hier kommt garantiert nur das Beste auf den Tisch, vom Meister veredelt und von seinem Team gekonnt serviert.
Einen herrlichen Blick auf die Amstel genießt man auch von der Terrasse, auf der ein Drink bei schönem Wetter ein Vergnügen ist. Wenn Sie sportbegeistert sind, schwimmen Sie ein paar Runden im beheizten Pool – das elegante Spa wird Ihnen gefallen.
Von COVER 2017 getestet
www.deleurope.com
3Waldorf Astoria Amsterdam
In Amsterdam kann kein neues Luxushotel gebaut werden, ohne den Denkmalschutz zu verletzen, es sei denn man macht aus sechs Herrenhäusern ein Waldorf Astoria.
Das 25. Hotel der Waldorf Astoria Gruppe wurde wurde am 1. Mai 2014 in Amsterdam eröffnet. Es befindet sich in der von der UNESCO geschützten Herengracht Nr. 542-556, und erstreckt sich über sechs monumentale Doppelfassaden aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit einer Treppe, die vom Architekten Ludwig XIV errichtet wurde.
Das Haus spiegelt den Luxus der ursprünglichen Herrenhäuser wider, umgeben vom Kanalwasser und mit vielen berühmten holländischen Gemälden bestückt. Der beschauliche Garten ist ein Zufluchtsort der Ruhe vor der pulsierenden Stadt. Die Atmosphäre huldigt der Geschichte der ursprünglichen Gebäude mit modernen und erfrischenden Akzenten.
Besonders erfreulich neben den vielen Bildern und Gewässern ist die Tatsache, dass es einen genialen Executive Chef gibt: Sidney Schutte kocht im Fine-Dining-Restaurant Librije’s Zusje ein Zwei-Sterne-Manü und sorgt damit für das einzig wahre leibliche Wohl der betuchten Gäste – wohl bekomms!
Natürlich hat ein Hotel wie das Waldorf Astoria schöne Zimmer mit feinen Stoffen und besonders guter Bettwäsche und Matratze. Aus dem 17. Jahrhundert sind nur die Gebäude, die Einrichtung mit allen erdenklichen technischen Raffinessen ist up to date.
Für Entspannung wird im Guerlain Spa gesorgt, wo frau laut Hotelprospekt „unvergessliche Erlebnisse mit exklusiven personalisierten Behandlungen erwarten“. Wahrscheinlich werden Sie dort von George Clooney massiert, aber das ist natürlich nur reine Spekulation.
Von COVER 2018 getestet
www.waldorfastoria.com/amsterdam
4Conservatorium Hotel
Was einst als Bank gebaut wurde, ist bestimmt nicht sparsam entstanden. Das
Leading-Hotels-Mitglied Conservatorium ist ein besonders schönes und wertvolles Haus.
Erbaut im Jahre 1897 als Bank, war das Conservatorium einst Musikschule und ist jetzt ein Luxushotel in einzigartiger Lage, mitten in Amsterdams berühmten Museumsviertel, gegenüber dem Rijksmuseum, dem Van Gogh Museum und dem Stedelijk Museum.
Das gelungene Design dieses durchgestylten Luxus-Lifestyle-Hotels kombiniert seine lange Geschichte gekonnt mit zeitgemäßem Interieur. Man wollte kein Risiko eingehen und hat dafür einen italienischen Architekten und Designer engagiert: Maestro Piero Lissoni.
In den Zimmern gibt es zeitgemäße Ausstattung mit Regenduschen und Marmorbadewannen – dazu natürlich modernste Technik.
Gäste im Restaurant Taiko, der Brasserie, und in der Tunes Bar können einen gelungenen kulinarischen Mix erwarten, für einen Michelinstern reicht es aber (noch) nicht.
Das Akasha Holistic Wellbeing Centre verbindet innovative westliche Praktiken mit alten östlichen Traditionen. Im Hotelpool wird auch Watsu praktiziert – das ist Entspannung pur. Selbsthilfegruppen finden im Fitnesscenter bestimmt das passende Gerät für eine Bandscheibenbehandlung. In privaten Studios für Yoga, Pilates und mehr verspricht das Conservatorium im 1.000 Quadratmeter großen Spa Wiederbelebung und Verjüngung. Glauben Sie das?
Das Hotel bietet auch Hochzeiten und Seminare an – fragen Sie am besten bei der Buchung, ob auch keins der beiden Events stattfindet, während Sie dort wohnen – diese Gruppen bringen nur Hektik in den Alltag!
Von COVER 2018 getestet
www.conservatoriumhotel.com