Es fällt auf, was in der Toskana öffentlichen Werke, Wege, Brücken für ein schönes grandioses Ansehen haben. Es ist hier alles zugleich tüchtig und reinlich, Gebrauch und Nutzen mit Anmut sind beabsichtigt.
Johann Wolfgang von Goethe
Welterbe
Die Toskana hat sieben UNESCO-Welterbestätten. Im Bild die bezaubernde Landschaft vom Val d’Orcia.
E
s gibt bestimmt mehr Toskana-Reiseführer als Kochbücher, aber nicht alles steht bereits geschrieben, darum lesen Sie hier einige weniger bekannte Fakten über die Toscana: 1. Pinocchio stammt aus der Toskana. Die kleine Holzpuppe wurde von Carlo Collodi erfunden und war stark von der Toskana inspiriert, in der er aufgewachsen war. In der Stadt Collodi gibt es sogar einen Pinocchio-Park. 2. Die italienische Sprache ging aus dem toskanischen Dialekt hervor. In Italien gab es nicht immer eine gemeinsame Sprache. Tatsächlich gab es früher eine Vielzahl von Dialekten, die alle aus dem Lateinischen stammten. In der Renaissance, um das 14. Jahrhundert, schrieb der toskanische Schriftsteller Dante Gedichte in Florentinisch, einem lokalen Dialekt aus Florenz. Seine Arbeit verbreitete sich im ganzen Land, und bald wurde der geschriebene Dialekt der am weitesten verbreitete Dialekt in Italien. Da immer mehr Menschen Florentinisch schrieben, wurde es zur Grundlage für die Amtssprache Italiens. 3. Die Toskana hat sieben UNESCO-Welterbestätten. Ja, Sie haben richtig gelesen: In der Toskana gibt es sieben UNESCO-Welterbestätten. Das ist viel für ein Land und noch viel mehr für eine Region. Hier sind die glorreichen Sieben: Die Stadt Florenz, Piazza dei Miracoli in Pisa, die mittelalterlichen Türme von San Gimignano Sienas historisches Zentrum, das historische Zentrum von Pienza, die Landschaft von Val d’Orcia und die zwölf Medici-Villen und Vergnügungsgärten. 4. In der Toskana gibt es eine Wüste. Wie bitte? Ja, es gibt eine Wüste in der Toskana. Die Accona. Weit entfernt vom üblichen Bild der Toskana mit den grünen Hügeln ist die Accona-Wüste eine echte Wüste im Herzen der Toskana. Sie besteht aus Sand, kuppelförmigen Formationen und erreicht im Sommer Temperaturen von bis zu 48 Grad Celsius. 5. Sie werden die Toskana lieben, wenn Sie Fleisch lieben. Während die Toskana ziemlich berühmt dafür ist, einige der besten Gerichte Italiens zu beherbergen, ist sie besonders für ihr Fleisch bekannt. In der Region gibt es das Chianina-Rindfleisch, aus dem Florentiner Steak oder Bistecca alla Fiorentina hergestellt werden. Sie produzieren auch sehr feine Salami, hergestellt aus der lokalen Schweinerasse Cinta Senese. Wahre Fleischliebhaber finden dort viele weitere lokale Köstlichkeiten. 6. Die beste Nachricht zum Schluß: Die Todesstrafe wurde erstmals in der Toskana abgeschafft. Dies ist eine ziemliche Sensation: Die Toskana bzw. das Großherzogtum Toskana war der erste Staat auf der ganzen Welt, der die Todesstrafe am 30. November 1786 abschaffte. Das nennt man Humanismus! Erst einige Jahre später wurde die Todesstrafe 1889 in ganz Italien abgeschafft. Die primitiven Amerikaner arbeiten bis heute daran … Weiter Infos unter: http://www.regione.toscana.it
gelobte Stadt
Ich bin den ganzen Tag in Florenz herumgeschlendert, mit offenen Augen und träumendem Herzen. Sie wissen, das ist meine größte Wonne in dieser Stadt, die mit Recht den Namen la bella verdient.
Heinrich Heine
F
lorenz ist Hauptstadt sowie größte Stadt der Region Toskana und der Metropolitanstadt Florenz, in der etwa eine Million Menschen leben. Als Zentrum des spätmittelalterlichen europäischen Handels- und Finanzwesens war es eine der reichsten Städte des 15. und 16. Jahrhunderts. Durch die Dynastie der Familie Medici stieg Florenz in der Renaissance zu einer der florierendsten Metropolen Europas auf. Zahlreiche Kunstschaffende und Geistliche waren hier beheimatet: Leonardo da Vinci verbrachte große Teile seiner Jugend in Florenz, Michelangelo fand Unterschlupf in der Kirche der Medici, Galileo Galilei wohnte als Hofmathematiker in den Palästen der Medici. Von 1865 bis 1870 war die Stadt Hauptstadt des neu gegründeten Königreichs Italien. Das historische Zentrum von Florenz zieht Jahr für Jahr Millionen von Touristen an und liegt an 40. Stelle der meistbesuchten Städte der Welt. Die historische Innenstadt wurde von der UNESCO im Jahre 1982 zum Weltkulturerbe erklärt. Aufgrund des künstlerischen und architektonischen Erbes hat das Forbes Magazine Florenz als eine der schönsten Städte der Welt ausgewählt – vor allem wegen dem Reichtum an Museen, Palästen und Denkmälern. Aber Florenz ist nicht nur schön sondern auch chic. In und um Florenz sind die größten Outlet-Center Italiens angesiedelt. Hier werden asiatische Touristen aus Florenz mit Bussen angekarrt, um einen Monatslohn für Schuhe von Prada und Taschen von Gucci auszugeben. Dabei sind die sogenannten Outlet-Preise mitunter teurer als jene in der Stadt. Kulinarisch brauchen Sie sich in Florenz auch keine Sorgen zu machen: Der Guide Michelin hat in der Florenz insgesamt 15 Sterne vergeben. Zum Vergleich: Wien mit doppelt so vielen Einwohnern hat auch nicht mehr als 15 Sterne bekommen. Es gibt aber jede Menge an Lokalen, die keinen Michelin-Stern haben aber trotzdem umwerfend kochen. Fragen Sie die Einheimischen, aber auf keinen Fall nicht die Leute vom Hotel, sondern einfach die Verkäuferinnen in den Boutiquen, die bekommen keine Provision … Wenn Sie sich vom einzigen 3-Sterne Lokal in Floren, verarschen lassen wollen, besuchen Sie die Enoteca Pinchiorri. Warum verarschen? Es gibt bessere Lokale um den halben Preis. Zum Vergleich: der großartige Mouton Rothschild aus dem Jahr 1986 kostet in den teuersten Lokalen Wiens um die 450 Euro. In der Enoteca in Florenz verlangen die dafür 1.900 Euro. Darauf angesprochen sagte man uns, der Transport aus Bordeaux sei eben teuer – prost! Nehmen Sie sich die Zeit und besuchen sie die wohl berühmtesten Museen der Welt. Wir haben auf den folgenden Seiten zwei der besten Hotels im Umkreis von Italiens Kulturhauptstadt Florenz für Sie getestet.
www.italia.it/de www.feelflorence.it
Fernblick
Von der Belmond Villa San Michele im noblen Vorort Fiesole blickt der Gast entspannt über Florenz.
B
ernard Arnault, Herr über den LVMH-Konzern, dessen bekannteste Marke Louis Vuitton ist, gilt als reichster Europäer. Was macht man nun mit so viel Geld? Arnault reist gern und hat sich kurzerhand die Belmond Orient Express Luxushotel-Gruppe samt ihren Zügen und Schiffen gekauft. Damit ist LVMH auf Anhieb ein Big Player in der florierenden Luxushotellerie geworden. Auch das legendäre Cipriani Hotel in Venedig gehört zu Belmond. Wir sind gespannt, was Arnault daraus macht. Wahrscheinlich, wird er den Luxus auf die Spitze treiben; einige Häuser sind ja doch etwas betagt. Im Luxushotel Belmond Villa San Michele – einem ehemaligen Kloster – ist bereits eine Renovierung geplant, wobei aus unserer Sicht eine solche nicht nötig wäre. Doch das Hotel-Business ist brutal und wer nicht technisch auf dem letzten Stand ist, hat bald das Nachsehen. Der wahre Luxus hier ist die Lage auf einem Hügel im noblen Florentiner Vorort Fiesole. Alle Zimmer bieten einen Blick auf Florenz. Ein Shuttle bringt die Gäste in Intervallen ins Zentrum der Stadt.
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